Samstag, 14. Januar 2012

Late Night Talk With Me And Myself


1:35 Uhr.
Herr Gott.
Mich scheint die Muse (wenn überhaupt) auch nur zu solchen un-christlichen Zeiten zu küssen.
Ich schiebe den Regler meiner Musikmaschinerie gerade etwas höher um die Geschreie und Gequäke der Katzen zu übertönen. AAAAHHHHHHH!!!!!!!




In 8 Stunden schreibe ich eine Klausur. Vor 30 Minuten bin ich nach Hause gekommen. Vor 24 Jahren und 10 Monaten kam ich zur Welt.
Merkt ihr wie solche Zahlen unsere Umwelt bestimmen?
Alles wird nur noch gemessen. Auf der Waage schauen uns die 2 Pfund zu viel an (gut - vielleicht auch etwas mehr), auf dem Kalender sinds nur noch knapp 2 Monat bis zum Frühlingsanfang und.....achso........es sind noch CIRCA 10 Monate bis zum Weltuntergang.
(Tipp: Keine 2 Jahresverträge mehr für Handys abschließen!)
Wir lassen uns heutzutage viel zu sehr fremdbestimmen. 
Das neue Jahr hat gerade angefangen und ich weiß doch jetzt schon, dass mich Fristen und Abgabetermine die kompletten 12 Monate über verfolgen werden. Traurig? Hmm, wohl einfach nur Realität - ABER traurige Realität.
Schlimm an solch ewiger Verbundenheit, dem Chronologischen Zeitmessinstrument gegenüber, ist eigentlich nur das Eingestehen der Tatsache das Zeit so schnell fließt wie Wasser.
 

7 Semester. 130 Credits. 16Mbit. 8 Dioptrin. 280 Euro.
2012 sind Menschen längst nur noch eine Abfolge von Ziffern. Aus R.G. wird 20112224.
[Kennt noch jemand "The mAtRiX" ???]


Ich bin 24. Nicht selten schaue ich auf meine kurze Vergangenheit zurück.

Soll ich stolz sein einen bewegten Lebenslauf zu haben - oder wie wäre alles gekommen wenn ich den klassischen Weg gewählt hätte? -> Schule -> Lehre -> Arbeit!
Stattdessen:
Schule -> Lehre -> Zivi -> Praktikum -> Arbeit -> Lehre -> Arbeit -> Studium!
Arbeitgeber streiten sich darüber ob ein bewegter Lebenslauf eher für Erfahrung oder für Unbeständigkeit steht. Mittlerweile kann ich das nicht mehr zweifelsfrei beantworten. Im Theaterskript würde man jetzt folgende Phrase entdecken: "Die Unbeständigkeit, so scheint mir, ist die einzige Konstante in meinem Leben." Bleiben wir bei den klassischen Künsten fasse ich meine Leben zur Zeit mal als Dramödie zusammen - insofern ist diese Phrase vielleicht sogar angebracht.
Manchmal habe ich das Gefühl dass Menschen wie ich gerne der Vergangenheit nachtrauern.
Wir glauben ständig dass es besser gewesen wäre
"WENN ICH DOCH NUR...."
Fehler?
Ja vielleicht - nein, bestimmt sogar.
Theatralik ist mein Opium.

[WENN DIE KATZE WEITER MIAUZT -
SPIELE ICH MIT DEM VIECH NOCH CURLING!!!!!]


Stecke ich mit 24 in einer Pre-Midlife-Crisis?

Genau dieser Gedanke schießt mir abundan zwischen den
Ohren herum.
Doch dann, plötzlich kommt da ein Lächeln,
ein nettes Wort, eine Einladung und ich denke so bei mir:

"Robert. Das Leben ist alles andere als fair.

Aber solange es Menschen gibt mit denen Du reden kannst, tanzen gehst, herumalberst, weinst, lästerst, Filme schaust...solange es DIESE Menschen gibt, denen deine Fehler egal sind und denen der Mensch "Robert" was bedeutet - nicht die Nummer 20112224, solange ist es vielleicht doch mehr als sinnvoll die Hoffnung an eine passable Zukunft nicht aufzugeben.

Wem das jetzt alles zu "Drama Drama Drama, Baby" war:

Alkohol fördert außer dem Harndrang auch noch die Redseeligkeit!
[Die Katze ist jetzt auch ruhig]




In diesem Sinne,


Euer

R.G.
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