Mittwoch, 23. Oktober 2013

INSIDIOUS: Chapter 2

oder:
Scheiß Poltergeister II: The Sixth Amityville Shining Sense Sequel

It`s alive! Das Gruselgenre, in dem es mehr auf die Gänsehautstimmung ankommt, als auf besonders blutige Todesarten, hat sich mit Filmen wie INSIDIOUS, Sinister, solch bemühtem Leinwandschimmel wie The Apparition aber auch dem Hammerstudios-Remake Die Frau in Schwarz selbst reanimiert. Nach der ersten Welle einiger erfolgreicher Gruselschmankerl, sollten wir unsere Nerven auf das Unaufhaltbare gefasst machen: FORTSETZUNGEN! Doch wo einige Kritiker mit ekelverzerrten Schreckensfratzen in den weihwasserbesprenkelten Panicroom kotzen, stellt sich Kopf & Kino mutig INSIDIOUS: Chapter 2 entgegen, gibt Ihm eine Chance und sagt:
"Eine große Cola Zero, mit Eis, ohne Geister...zum hier erschrecken bitte."


Story

Nachdem Familie Lambert im ersten Teil dem bocksfüßigen Darth Maul Klon mit Pedobärattitüde entkommen konnte, schließt Chapter 2 nahtlos daran an und beginnt dort wo der Vorgänger endete - mit dem spontanen Gruselschockschreckmord an Medium Elise. Die Familie flüchtet zu Joshs Mutter. Interessanterweise beginnt der ganz Spaß dort von vorne. Als Bonus oben drauf begegnet Josh seiner Frau nun mit einer angenehm psychopathischen Jack Nicholson – Attitüde. Nicht subtil, aber wirksam!


Review

Verzerrte Stimmen, die dem Familienoberhaupt einen Mordauftrag an Kind und Kegel in die Denkzwiebel nuscheln? Hanebüchene Zeitreiseplottwists? Geekige Comicreliefs? PsychoTerrorRabenmutter? Willkommen zu der am zwanghaftest übersteigerten Fortsetzung seit Gina Wild – Jetzt wird es schmutzig 2.

Die Kamera schleicht wie immer per Hand durch die verfluchten Gefilde auf Mount Sequel. Per Farbfilter wird jedem noch einmal angezeigt wann wir es denn nun mit etwas Gruseligem zu tun bekommen. Schrilles Geigengefidel und dröhnender Bass weisen den aufmerksamen - und mit Glück noch wachen – Zuschauer darauf hin: Jetzt darf ich vor Angst auf die Sitze pullern!

Das Regisseur James Wan bei INSIDIOUS: Chapter 2 nicht denselben Plot wie 2010 kredenzen wollte, ist durchaus verständlich. Man will sich weiterentwickeln. Eingeführte Figuren ausbauen. Besser. Weiter. Gruseliger.
FAIL!
Zeitreise ist per sè ein schwieriges Thema und führt fast zwangsläufig zu vorhersehbaren Plots oder absolut sinnlos hingekotzten Twists. Das Ausbauen Ghostbuster-Nerds Specs (Drehbuchautor Leigh Whanell selbst) und Tucker ist für den Zuschauer angenehm, denn sie liefern Slapstick Humor par excellence. Das bringt nur zwei Begleiterscheinungen mit sich. Zum einen schreit alles an diesem Film SPIN-OFF/SEQUEL FOLGT IN KÜRZE, zum anderen wirkt die Gagdichte wie ein Grusel Coitus interruptus. Kaum steuert man auf einen gruseligen Höhepunkt zu, zack, muss man kichern und vorbei ists mit der Stimmung.

Höhepunkt dieses wackeligen Storygerüsts ist vermutlich die Geschichte um die blasse Gruseloma aus dem ersten Teil.


Fazit

Was bei Teil 1 noch kurz und knackig war, wurde hier mit allzu konstruiert wirkenden Elementen angereichert. Es gibt auch bei INSIDIOUS: Chapter 2 gruselige Momente, aber spätestens wenn Würfel mit Buchstaben anfangen Dich vollzuquatschen, wie Til Schweiger in KeinOhrHasen seine Tochter, DANN drängt sich einem der Gedanke auf, dass hier einfach viel Effekthascherei betrieben wurde.

Ich lese aus meinen geweihten Schokolinsen, in dem Kaffeesatz, auf dem Ouija-Brett, über der Astro-Woche, unter dem Pendel, neben den abgeschnippelten Hühnerköpfen, dass...dass...OH GOTT NEIN, ES IST ZU SCHRECKLICH...dass INSIDIOUS: Chapter 3 auf uns zurollt!


In diesem Sinne,
geistermädchenmobbendes Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Film


Trailer

INSIDIOUS: Chapter 2
105 Minuten
FSK 16
USA, 2013

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