Mittwoch, 27. April 2016

Gods of Egypt

OT: Gods of Egpyt | 128 Min | FSK 12
R: Alex Proyas | US 2015
VÖ: 21.04.16 (Kino)
© Concorde
oder: Osiris III - Chicken Wings of Doom

Schon in der Bibel steht, dass die Wege des Herrn unergründlich sind. 
Gut, die ollen Scheinheiligenchronisten kannten damals ja auch Google noch nicht. Aber die Wege von vielen Herren sind unergründlich, aber auch von Damen und anderen Randgrupp*innen. Was diese ungeschickt aneckende Einleitung auszudrücken versucht: Vermutlich weiß nur Ra, der Göttervater selbst, was Geoffrey Rush und Chadwick Boseman dazu bewegt haben könnte, Teil dieses Spektakels zu sein. Frauen? Geld? Drogen? Das wäre im Prinzip auch alles legitim, denn spätestens, wenn der Establisher die Erde als Scheibe zeigt, weiß der geneigte Zuschauer, dass gesunder Menschenverstand hier niemanden überzeugt hat.

Doch machen wir es uns da nicht wieder zu einfach? 
Muss der Film denn auf Anhieb das liefern, was wir erwarten, nur weil der Hauptdarsteller Butler heißt? Und wichtiger noch: Was erwarten wir hier eigentlich? Zorn der Titanen* reloaded? Die Mumie* mit guten Effekten? Jein. Gods of Egypt* ist in Wahrheit ein missverstandenes Kleinod. Ganz im Stil der alten Harryhausen-Perlen Jason und die Argonauten* oder Kampf der Titanen* liefert auch Gods of Egypt ein All-you-can-fuck-up-Buffet der schönsten Beklopptheiten - die, wie selbstverständlich, hier und da einzeln überzeugen können, im Großen und Ganzen aber deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. Denn wenn schon Gold geblutet wird, Osiris und Set sich in technoide Edelstahlkampfgötzen verwandeln und nahezu jedes göttliche Wesen mit fast guten Einzeilern ausgestattet wird - was kann denn zu einem gemütlichen, logikbefreiten, Abend noch fehlen? Ganz ehrlich, das frage ich mich bis zu just diesem Moment, als ich diesen Review hier tippe auch noch.
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