Donnerstag, 6. Juli 2017

The Void (2016)

OT: The Void | 91 Min | FSK 16 |
R: Steven Kostanski, Jeremy Gillespie | CA 2016
VÖ: 19.05.17 (BD/DVD/VOD)
Extras: Trailershow, Originaltrailer
Kosmische Doktorspiele III: Tentakelige Ambulanz des Grauens

Wenn schleimige Tentakel sich durch unschuldiges Fleisch bohren und der Mensch des Menschen Wolf ist... Wenn das Grauen erst zu Grauen wird, sobald man es erblickt hat... Aber genug. Was gehe ich auch vor Feiertagen in den Supermarkt. Ihr seid da, weil Euer Bedarf an Cosmic Horror nie gedeckt werden kann. Seit John Carpenter einen Gang zurückgeschaltet hat, lechzen wir nach mehr Weird Fiction und nehmen jeden Tentakel in uns auf.

Moment, das klingt jetzt falsch. Also ich meine schleimige Tentakel.... Wegen Lovecraft, nicht wegen untenrum... Ja, vergiss es. IHR SEID SOLCHE FERKEL! Ich hab mir jedenfalls The Void angeschaut. Der ist jetzt im Heimkino erschienen und war zuletzt in aller Munde, weil er das anfangs angedeute Loch stopfen kann. Ob er das schafft? Tentakeln wir los!

Story

Irgendwo im US-Bundesstaat XY, im verträumten Städtchen ProtoDingenskirchen, liegt das Grauen im Keller begraben und werden Ganzkörperkapuzen mit astreinen Geometrie-Piktogrammen bedruckt.

Deputy Carter (Aaron Poole) gabelt einen verwundeten Junkie auf und bringt ihn – Small Budget sei Dank – in ein Krankenhaus, das kurz vor der Schließung steht. Dort erwarten ihn nur noch seine Ex-Frau (Kathleen Munroe), eine Hochschwangere mit gerontrischer Begleitung (Opa), die Azubine Kim (Ellen Wong; Scott Pilgrim...) und zwei andere Stück sprechendes Kanonenfutter. Um das Figurenflickwerk zu komplettieren, finden zwei agressive Burschen ihre Zuflucht dort. Als das Gebäude von weißbekutteten Okkultisten umzingelt wird, entspinnt sich innerhalb der Mauern, ein lovevraft'sches Creature Feature von Carpenter-esken Ausmaßen. Und in diesem, ist der Tod leider nur ein Zwischenschritt...

Das US-Plakat!
© Ascot Elite / Universum Film
Review

Was haben Steven Kostanski und Jeremy Gillespie da Feines gezaubert? Zumindest Etwas das Fans gefällt / gefallen wird. Die haben das aber auch mitfinanziert. Knapp 82.000 Dollar haben Supporter auf Indiegogo zusammengebracht. Glückwunsch. Indie-Spirit at its best. Nach Retro-Trash wie Manborg* und anderen B-Streifen aus der Indie-Schmiede Astron-6, wechselt man mit The Void nun von krankem Scheiß (endlich) zu geilem Scheiß!

Ungeachtet der Tatsache, dass ich The Void für extrem rewatchable erachte, lässt er mindestens eines vermissen: Charaktere. Klar, The Void hat Figuren, aber Charaktere – also solche die auch im Gedächtnis bleiben – hat er nicht. Und nachdem ich an dieser Stelle ursprünglich zu stehen hatte "vermisst man leider", muss ich scharf drüber nachdenken, ob ich denn ernsthaft nach ikonischen Charakteren suche, in einem Film, der vor allem eines sein will: ein 80s-Creature-Destillat. Hat(te) John Carpenter vielleicht schlichtweg ein besonderes Talent für Figurenentwicklung?

Triangel-Laken: Eintagsfliege, oder Trend?
© Ascot Elite / Universum Film
Seine, zugegebenermaßen, machoid aufgeladenen Ikonen MacReady (Das Ding...), Nada (Sie leben!) oder auch mein Favorit John Trent (Mächte des Wahnsinns) bleiben idR auch nach dem Anschauen im Gedächtnis; sind entweder wörtlich, bildlich oder inhaltlich zitierbar. The Void* wird man in fünf Jahren vielleicht auch noch zitieren, aber wenn dann eher auf Ebene der Effekte.

Denn The Void steht auf Handarbeit. Da wird geschnitten, geschraubt, geöffnet, verschlossen – das komplette #DIY-Programm des Horrorfilms. Und diese ambitionierten Creatures, die da in besten Momente an Das Ding aus einer anderen Welt* erinnern, lassen uns zwar nicht zittern, aber zumindest die Fäuste ballen und mitfiebern. Da wird ab zwar hier und da mal trickreich weggeschwenkt oder das Flackerlicht bemüht, aber das sei erlaubt, um den Zauber noch ein paar Filmminuten länger aufrechtzuerhalten. Mehr noch, als die nekrotisierend herumschleimenden Tentakeloiden, überzeugt das Special-FX-Make-up. Mutierende und Mutilierende Menschen sind hübsch angerichtet und in Szene gesetzt. Gerade das unterscheidet ja oft den Amateurfilmlook vom "gewohnten" Bild. Da kann die Idee zum Film so originell sein wie irgendmöglich: "Aber sieht das Make up scheiße aus, fliegt das Geld zum Fenster raus." - Alte Filmweisheit. Von mir. Eben. Aber Freunde von Saftigem, können sich hier 'ne Scheibe abschneiden. Wortwörtlich. Da darfs auch gerne ein Pfund mehr sein.
Fazit

Am Apple-Store, ein Tag bevor das neue iPhone erscheint.
© Ascot Elite / Universum Film
The Void feiert das Creature Feature der Achtziger. Dessen Anhänger wird er befriedigen und dank manch detailverliebter Referenzen vor Verzückung aufjuchzen lassen. Einen Tentakel muss ich trotzdem abziehen, ob des verschenkten Potentials, der ganzen Lovecraft-Suppe etwas Eigenes hinzuzufügen – also etwas mehr außer Dreiecke. Das Set up stimmt, die Effekte überzeugen und bis auf ein paar unnötiger Kameraspielereien, ist The Void* fantastisch inszeniert.

Vor allem zeigt diese fleischgewordene Referenzenklopperei, dass guter Indie-Horror/Low-Budget-Horror möglich ist und wirft sich selbst, mit Anlauf, in die Waagschale "Pro Practical Effects". Also bitte: greift doch zu. Gerne auch über die Links ;)

In diesem Sinne,
TentakelMassierendes Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Okkultistentreff

Euer Rob

Trailer zu The Void



1.) Disclaimer: Die Blu-Ray wurde mir vom Verleiher zur Verfügung gestellt.
Der Text ist nicht gesponsert und gibt ausschließlich meine ehrliche Einschätzung wieder.

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1 Kommentar:

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