Freitag, 30. Mai 2014

47 Ronin

oder:
47 Ronin | 119 Min | FSK 12 | USA, Japan, 2011 |
VÖ: 05. Juni '14 | Universal Pictures


Kai Hawaii und das zerschnittene Drehbuch

"Klingeling. Ich suche jemanden der Rinsch_heißt! Lacher. Tusch. Aus." Vielleicht war es dieser müde Gag, welcher die Produzenten dazu verleitet hat den Drehbuchautoren von The Fast & The Furious: Tokyo Drift, Carl Rinsch, sein Langspieldebüt bei 47 Ronin geben zu lassen. In der Hauptrolle sehen wir Keanu Reeves, den sympathischsten Schauspielimitatoren mit diesem angenehm ausdruckslosen Mimikkrampf. Mit Zopf und Rauschebart hackt, rennt und matrixt er sich durchs Bild – ab 5. Juni '14 auch bei euch zuhause...


Die (Produktions)Geschichte von 47 Ronin ist eine komplizierte. Das Budget wuchs zwischenzeitlich von 175 auf 225 Mio $ und dem Regisseur wurde die Befugnis beim Editing entzogen (Quelle: The Wrap). Ob nun eine schlechte Mundpropaganda oder die unterirdische Marketingstrategie der Grund dafür waren, dass der Film mit 150 Mio $ weltweitem Box Office quasi Seppuku beging, lässt sich rückwirkend nicht eindeutig klären (Quelle: Box Office Mojo). Nicht endeutig ist auch die Intention des Drehbuchs. Irgendwo angelegt zwischen japanischer Feudalfantasy und CGI-Action, kekst sich die Story um den adoptierten Halbjapaner Kai (Keanu Reeves) nie aus ob es nun romantisch werden darf, spannend, gruselig oder dramatisch. Nachdem Ehrentod ihres Meisters sinnen Kai und 46 weitere Ronin auf Rache an dem jetzigen Fürsten ihres Dorfes. Immer bedroht werden sie dabei von einer Hexe, Dämonen, schlechter CGI und Stolperfallen in Form der Drehbuchlöcher.

Fazit
47 Ronin hat viel Potential. Die Komponenten – ja, sogar Keanu Reeves – für sich genommen sind nicht das Problem. Das Spektakel will alles und noch mehr und verläuft sich dabei grandios in einem dunklen Wald, welcher in der Unerfahrenheit des Regisseurs wurzelt, in der verästelten Geschichte hängenbleibt und sich mit unausgegorener CGI langsam vergiftet. Wenn plötzlich die Credits über den Screen laufen, tun uns die Darsteller leid, welche allesamt ihr bestes gegeben haben, aber nicht gegen pathetische Dialoge und einen zusammenhanglosen Schnitt angekommen sind.

Sicherlich gibt es den Film bald auf diversen VOD-Portalen für'n Pferdeappel und'n Ei. Japanophile CGI-Fetischisten dürfen gerne einen Blick riskieren.

In diesem Sinne,
47 SushiröllchenDrehendes KoniCheerio und viel Spaß bei eurem nächsten Film

Euer Rob

Trailer

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