47
Ronin | 119 Min | FSK 12 | USA, Japan, 2011 |
VÖ: 05. Juni '14 | Universal Pictures |
Kai
Hawaii und das zerschnittene Drehbuch
"Klingeling.
Ich suche jemanden der Rinsch_heißt!
Lacher. Tusch. Aus." Vielleicht
war es dieser müde Gag, welcher die Produzenten dazu verleitet hat
den Drehbuchautoren von The Fast & The Furious: Tokyo Drift,
Carl Rinsch, sein Langspieldebüt bei 47 Ronin
geben zu lassen. In der Hauptrolle sehen wir Keanu Reeves, den
sympathischsten Schauspielimitatoren mit diesem angenehm
ausdruckslosen Mimikkrampf. Mit Zopf und Rauschebart hackt, rennt und
matrixt er sich durchs Bild – ab
5. Juni '14 auch
bei euch zuhause...
Die
(Produktions)Geschichte von 47 Ronin ist eine komplizierte. Das
Budget wuchs zwischenzeitlich von 175 auf 225 Mio $ und dem
Regisseur wurde die Befugnis beim Editing entzogen (Quelle: The Wrap).
Ob nun eine schlechte Mundpropaganda oder die unterirdische
Marketingstrategie der Grund dafür waren, dass der Film mit 150 Mio
$ weltweitem Box Office quasi Seppuku beging, lässt sich rückwirkend
nicht eindeutig klären (Quelle: Box Office Mojo). Nicht endeutig ist
auch die Intention des Drehbuchs. Irgendwo angelegt zwischen
japanischer Feudalfantasy und CGI-Action, kekst sich die Story um den
adoptierten Halbjapaner Kai (Keanu Reeves) nie aus ob es nun
romantisch werden darf, spannend, gruselig oder dramatisch. Nachdem
Ehrentod ihres Meisters sinnen Kai und 46 weitere Ronin auf Rache an
dem jetzigen Fürsten ihres Dorfes. Immer bedroht werden sie dabei
von einer Hexe, Dämonen, schlechter CGI und Stolperfallen in Form
der Drehbuchlöcher.
Fazit
47
Ronin hat viel Potential. Die Komponenten – ja, sogar Keanu Reeves
– für sich genommen sind nicht das Problem. Das Spektakel will
alles und noch mehr und verläuft sich dabei grandios in einem
dunklen Wald, welcher in der Unerfahrenheit des Regisseurs wurzelt,
in der verästelten Geschichte hängenbleibt und sich mit
unausgegorener CGI langsam vergiftet. Wenn plötzlich die Credits
über den Screen laufen, tun uns die Darsteller leid, welche allesamt
ihr bestes gegeben haben, aber nicht gegen pathetische Dialoge und einen
zusammenhanglosen Schnitt angekommen sind.
Sicherlich
gibt es den Film bald auf diversen VOD-Portalen für'n Pferdeappel
und'n Ei. Japanophile CGI-Fetischisten dürfen gerne einen Blick
riskieren.
In
diesem Sinne,
47
SushiröllchenDrehendes KoniCheerio und viel Spaß bei eurem nächsten
Film
Euer
Rob
Trailer
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