OT: Blutgletscher | 100 Min | FSK 16 VÖ: Bereits erhältlich (DVD/BD/VOD) Extras: Making of, Trailershow © Koch Media |
Marvin Kren tut's schon wieder! Der Regisseur des deutschen Vorzeigezombiefilms Rammbock* legt nach. Blutgletscher ist erneut ein deutschsprachiger Genrefilm. Zu sagen, dass Blutgletscher nur seine filmischen Wurzeln in John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt* hat, wäre mutig. Vielmehr wird hier durch den gesamten amerikanischen Creature Horror-Garten gepflügt. Das was Kren selbst einpflanzt, ist einen winziges Büschel österreichischen, schwarzen Humor.
Das Team der österreichischen Alpen-Forschungsstation Glazius entdeckt eine aktiv menstruierende Gletscherspalte. Das rote Liquid welches aus den Steinen süfft sieht nicht nur widerlich aus, sondern trägt aggressive Mini-Genlabore in sich. Diese vereinen die DNS des Wirtes mit der DNS der Lebewesen des Mageninhaltes (!) und schaffen so ganz putzige Kreaturen, die aus ihrem Stangelwirt ausBRECHEN. Nach der Sichtung des Films Blutgletscher* werdet ihr Füchse mit ganz anderen Augen sehen und das Wort Hirschkäfer wird euch reflexartig zur Schrotflinte greifen lassen. Der Cast wirkt durch die Bank weg motiviert, manchmal sogar etwas zu motivert. Die bärtige Kurt Russel-Reminszenz Janek alias Gerhart Liebmann sticht hervor. Ihm würde ich zutrauen, dass er privat ungeliebte Insekten mit einem Schlagbohrer bearbeitet. An dieser Stelle muss Ministerin Boticek erwähnt werden, gespielt von der Mutter des Regisseurs, Brigitte Kren. Sie brüllt, weint und schlachtet sich über den Bildschirm, dass es eine wahre Freude ist. Ebenfalls tough aber herzlich: die österreichische Augenweide Edita Malovcic. Die Singer-Songwriter-Schauspielerin lässt mit ihrer Rolle der Tanja Hoffnung aufkeimen. Bärtige, große Grummel-Single mit Hundetick können auch die Eine treffen, welche sie dann verlieren, um sie wieder zu gewinnen um... ach schaut selbst. Hier liegt vermutlich der einzig große Unterschied / Vorteil zu dem maskulin-dominierten Kino eines frühen John Carpenter: die Frauenquote wird sinnvoll erfüllt - von der hysterischen Kreischkuh bis zur historischen Bad-Ass Ministerin.
Fazit
Blutgletscher ist ein nett anzuschauender handmade Creature-Horror, der das Flair des Effektkinos der 80er und frühen 90er wieder aufleben lässt. Vielleicht zitiert er einmal zu oft seine Vorbilder, sowohl inhaltlich als auch filmisch. Dadurch kommt immer wieder der Gedanke an ein Carpenter-Rip-off. Wenn ihr demnächst in der Videothek seid, greift einfach nach Blutgletscher und redet dabei mit eurer Freundin, eurem Date oder eurer Mutter über die Anschaffung eines Hirsch-Käfer-Fuchs-Hybriden.
In diesem Sinne,
PandabärEssendesUndAmBlutgletscherLeckendes Cheerio und viel Spaß bei eurem nächsten Film
Euer Rob
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Disclaimer: Die DVD wurde mir vom Verleiher zur Verfügung gestellt.
Der Text ist nicht gesponsert sondern gibt ausschließlich meine ehrliche Einschätzung wieder.
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