OT: ENTMACHTET | 15 Min | © Christoph Haring & Sven Kloss |
Kopf & Kino durchstöbert mitnichten nur die Blockbusterlandschaft und den Heimvideomarkt nach Goldstücken. Abseits diverser Fließbandproduktionen der Majorlabelindustrie schlummern die wahren Perlen oft im nicht-kommerziellen Bereich der Kurzfilme. Auch da ist zwar nicht alles Gold was glänzt und Kopf & Kino wäre nicht Kopf & Kino (nimm das, Google-Suche!!), wenn ich euch jedes verwackelte Heimvideo vor die Nase setzen würde. Und das Low- und No-Budget heutzutage keine Entschuldigung für eine miese Kameraarbeit sein muss, beweist der folgende Film.
Story & mehr
In Entmachtet begleiten wir den vom Leben gebeutelten Taxifahrer Roland auf einer Tour durch die Nacht, einer Nacht wie jeder anderen - vorerst. Das Hinzusteigen seiner nächsten Passagiere zwingt Roland dazu, Entscheidungen zu treffen...
Der Film von Christoph Haring und Sven Kloss überzeugt zum einen mit seinem grandiosen Hauptdarsteller Axel Strothmann, welcher den schroffen Taxifahrer dermaßen überzeugend mimt, dass ich das Bedürfnis habe, bei meiner nächsten Taxifahrt zwei Euro mehr Trinkgeld zu geben (ein Vermögen als Student!). Auf der anderen Seite hat Entmachtet eine Ästhetik, die es obsolet macht, über Budget zu reden. Zeitraffermontagen mit treibenden Beats, sparsame Close-Ups und saubere Kamerafahrten: 15 Minuten, die nicht langweilig werden - ein Novum im Kurzfilmsektor, welcher sich heutzutage viel zu gerne Greenscreen-Spektakeln anstatt anständiger Kameraarbeit und Storytelling hingibt. Genug geredet: Entmachtet wird in wenigen Wochen auf Festivaltour gehen. Daher ist der Film nur für begrenzte Zeit online.
Natürlich hat auch dieses Projekt eine Facebookpage auf der ihr noch mehr Infos zu Cast und Crew bekommt, ein handsigniertes Poster abstauben könnt und so weiter: Facebookpage von Entmachtet.
Wie fandet ihr den Film? Kurzfilmtipps für andere Kopf & Kino Leser? Ab in die Kommentare damit!
In diesem Sinne,
WechselGeldZurückVerlangendes Cheerio und viel Spaß Eurem nächsten Kurzfilm
Euer Rob
Kurzweilig, unterhaltsam, absolut solide produziert und tatsächlich mit einem überzeugenden Hauptdarsteller. Lob an die Köpfe dahinter und das Team. Trotzdem (persönlich) lässt "Entmachtet" eine gewisse Eleganz vermissen. Während die originären Einflüsse (insb. Aronofsky) immer ein rundes Gesamtbild geschaffen haben, wirkt die Hommage ein wenig blass. Und damit ist nicht der um Welten unterschiedliche Produktionsaufwand gemeint - es fehlt an mehr Persönlichkeit und Authentizität - eben an Eleganz und Stil.
AntwortenLöschen- The Heathen Hammer
"15 Minuten, die nicht langweilig werden - ein Novum im Kurzfilmsektor, welcher sich heutzutage viel zu gerne Greenscreen-Spektakeln anstatt anständiger Kameraarbeit und Storytelling hingibt."
AntwortenLöschenEhrlich? Besonders im Kurzfilmbereich wird mehr mit vorhandenen Mitteln gearbeitet als mit Greenscreen und anderer Effekthascherei. Und 15 nicht langweilige Minuten sind nicht wirklich ein Novum im Kurzfilm, sondern hoffentlich doch gegebener Fakt ...
Da gibt es ja schon per se ein Missverständnis. Es ist heutzutage nicht mehr so, dass ein Greenscreen Großproduktionen vorbehalten ist. Greenscreen IST zumeist ein vorhandenes Mittel. Zugegeben: die meisten dieser Art Kurzfilme kommen nicht aus Deutschland, das war mir jetzt aber ehrlich gesagt gar nicht so wichtig.
Löschen15 Minuten welche nicht ermüden lassen sind durchaus nicht die Norm. Bedingt durch die Microbudgets ist der Regisseur oft auch CameraOp./DoP und / oder Editor. Vielen fällt es da eben schwer Material wegzuschneiden, weil sie es als zu wichtig empfinden. Das ist oft ganz natürlich, bedingt durch die persönliche Involvierung im Entstehungsprozess. Da passiert es schnell, das Geschichten mit 15 oder mehr Minuten erzählt werden, obwohl vermutlich 10 gereicht hätten.