Freitag, 7. September 2012

Ist "Mit" das neue "Anders" ?


Heute ist es wieder soweit. Wir weichen ein wenig von der Norm ab. Bevor die nächste Rezension hochgeladen wird, habe ich beschlossen mal wieder etwas Output für die Kategorie "Kopf" zu generieren. Und mit diesem geschickten Introducing bin ich auch schon beim Thema angelangt. Von der Norm abweichen. Anders sein. Individuell. Man ist ja schließlich ein Individuum. Wir leben also in einer Zeit in der jeder zeigen muss, wie einzigartig er ist. Ein grundsätzliches Problem was häufig auftritt ist, dass man - einmal angefangen "gegen den scheiss Mainstream" zu sein - vergisst, dass auch "Fuck the Mainstream" nur eine Gruppierung innerhalb dieses Mainstreams ist. Egal wie sehr man dagegen wettert: Einer Tatsache kann man sich nicht verwehren. Gerade wir hier in Deutschland haben alles was wir haben, erst durch Kapitalismus (auch wenn das einigen nicht passt!) bekommen, aus dem schlussendlich der Mainstream immer genährt wird. Selbst ewig lange Kommentarkaskaden zu irgendwelchen Facebook-Fotos/Posts/Something zu schreiben ist längst nicht so "independend" wie vielleicht von einigen immer angenommen wird. Flippige Kommentare und vermeintlich revolutionäre Sätze und Themen zu behandeln ist zumeist genau das was Facebook & Co. wollen. Dadurch bleiben solche Netzwerke aktuell und immer interessant für alle Individualisten, welche sich dadurch ein Gehör verschaffen wollen und sich insgeheim doch nur über den 12. "Gefällt mir-Button"-Klick freuen. Und auch die achso unabhängigen Punks am Bahnhof sind alles andere als "gegen den Mainstream", denn wenn wir mal ehrlich sind - uns allen ist schon klar dass deren Klamotten und Style zu den teuersten überhaupt gehören. Was ich damit eigentlich sagen will - und nun unglücklicherweise in einer dieser fiesen langen Wortkaskaden verpackt habe - ist Folgendes: ANDERS ist niemand mehr. Es gibt kein ANDERS SEIN mehr. Wenn man nicht jemandes Ideal entspricht ist man nicht mehr einfach ANDERS, man gehört dann zu "Solchen" und "Denen da". Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, dass auf einmal soviel Weltverbesserer und Revoluzzer aus dem Boden schießen (ähnlich den Pilzen), dass ich manchmal einfach denke: 
"Vielleicht ist ja MIT manchmal doch ANDERS heutzutage?!"

In diesem Sinne,
Ein individuelles Cheerio

Euer Robert

2 Kommentare:

  1. Konsumrebellen: Der Mythos der Gegenkultur

    Meine Empfehlung zum Thema Differenzierungswunsch als großer Gleichmacher und Triebfeder sowohl der Gegen- als auch Mainstreamkultur.

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  2. Vielen Dank. Konstruktive Folgeliteraturvorschläge sind immer willkommen.

    Gruß,
    Robert

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