Mittwoch, 14. Januar 2015

96 Hours - Taken 3

OT: Tak3n | 109 Min (Cut) | FSK 16
VÖ: 08. Jan 2015 (Kino) | ©20th Century Fox
oder: 288 Hours - Taken by a Strange One

Ich weiß nicht wer Sie sind... also eigentlich schon, aber... ich werde Sie finden. Und wenn ich Sie gefunden habe, schreibe ich eine Rezension. Und wenn ich eine Rezension schreibe, erzähle ich jedem, dass Sie die Actionszenen in 96 Hours - Taken 3 kaputt geschnitten haben. Die Actionszene sind aber die einzige Existenzberechtigung dieser Reihe... SIE ARSCH!

96 Hours war ein schöner Revenge-Actioner. Selbstredend verlief die Handlung nach Schema F, aber das ist wohl eine ewig leidliche Diskussion in diesem Genre. Liam Neeson schlüpfte in die Rolle des Bryan Mills, rettete seine Tochter und lehrte uns, dass Elektroden, in die Oberschenkel eines Patiente gerammt, Stromkreise zum Schwanken bringen. Der zweite Teil war dann schon so sinnvoll wie ein Inlineskates für einen Rollstuhlfahrer. Nach dem recht befriedigenden Ruhet in Frieden - A Walk Among the Tombstones  war ich irgendwie guter Dings und gab dem dritten und (so angekündigt) letzten Teil der Reihe eine Chance.

Regisseur Olivier Megaton muss gedacht haben: "Ach weißte was? Wegen der Szenen zwischen den Explosionen und dem Geballere: Lass da mal den authistischen Autorenimitatoren was zusammentippen. Ist eigentlich auch egal, was die ollen Schießgehilfen da beim dritten Mal runterbrabbeln. Bei der wackligen Kamera und den Zooms hört sowieso keiner mehr hin. Und wenn Herr Neeson erstmal ne Pistole in der Patsche hat, kannste die willigen Weiber in die Ecke stellen und die actionnotgeilen Kerle sind eh doof wie ne Packung Kekse." So ungefähr muss die Session fürs Drehbuch abgelaufen sein. Anders kann ich mir nicht erklären, weshalb die Dialoge irgendwo zwischen RTL und RTL 2 liegen. Ein stereotyper Russe mit Überbiss, Pickeln und Topfschnitt ist der Gegenspieler unseres Übervaters Bryan (Liam Neeson). Aber da ist auch noch die Polizei unter der Leitung Franck Dotzlers (Forest Whitaker), der vom Drehbuchautoren nervige Gummifummelmacken verpasst bekommen hat, damit er überhaupt einen Charakter darstellt. Er verdächtigt den Ex-Agenten (zeitweise), seine Frau (Famke Janssen) ermordet zu haben - und ist ständig am Snacken. Und was hat eigentlich der ständig zwielichtig drein guckende Stiefpapa der Tochter, Stuart, mit der Sache zu tun?

Es gibt da diese eine Szene im Film, in welcher Famke Janssen absolut glaubwürdig in ihrer Rolle aufgeht. Doch dann schiebt Liam Neeson sie zurück in den Leichenschrank und der Zauber ist vorbei. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Darsteller das gemacht haben was sie sollten. Vielleicht hat ja Olivier Megaton auch gesagt: "Du Famke, spiel doch diesmal die Ehefrau so, als ob Du ein Schulmädchen spielen würdest, dasss versucht die Ehefrau von einem Darsteller zu spielen, der Liam Neeson imitiert." - ich war ja nicht dabei.

Fazit
96 Hours - Taken 3 ist spannend wie ein Tatort, nur 10x teurer. Wer der Vollständigkeit halber den Film anschauen muss, wartet auf einen Kinotag, schmuggelt sich in der Riesentüte Popcorn des Partners mit rein oder schläft mit dem FIlmvorführer. Das hat zumindest alles mehr Würde als der Film selbst.

In diesem Sinne,
BryanMillsMitTelefonStreicheÄrgerndes Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Rachefeldzug

Trailer zu 96 Hours - Tak3n


Euer Rob

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