OT: Avengers: Age of Ultron | 141 Min | FSK 12 | R: Joss Whedon | USA, 2014 VÖ: 23.04.15 (Kino) © Disney |
[ Prolog | Die mächtigsten Helden auf Marvels Bankkonto sind wieder da! Das war Anlass genug für mich, nach Leipzig zu düsen und der Pressevorführung beizuwohnen. Keine Sorge. Mit heiteren Anekdoten über meinen Aufenthalt dort will ich Euch nicht langweilen. Auch nicht mit der Hinfahrt um 6:00 Uhr morgens, der Absage einer Mitfahrgelegenheit und der damit verbundenen Panikattacke oder den Fakt, dass ich bei zwei Kollegen in die Kamera murmeln durfte. Nur einen kleinen Dialog muss ich mal preisgeben, welcher direkt vor dem Saal, 20 Minuten vor Beginn stattgefunden hat:
Kollege: Und wo kommst Du her? - Ich: Magdeburg.
Kollege: Ach, gar nicht hier aus Leipzig? - Ich: Nee, aus Magdeburg.
Kollege: Und warum bist Du dann hier? - Ich: Berlin war mir zu weit.
Es ist vielen - mir inklusive - ein Rätsel, weshalb Magdeburg bei Pressevorführungen dermaßen sträflich übergangen wird. Und ehrlich: Das mit Tokyo Hotel kann uns doch keiner mehr übel nehmen! ]
Es gibt nicht viele Dinge, auf welche die Welt wirklich gespannt wartet. Friede auf Erden? Ein Märchen! Lochfreie Socken? Ein Mythos! Der neue Avengers-Film? REALITÄT! Ab 23. April gehen Iron Billionaire, Captain Nazihunter, Professor Stressless, Natasha Sex'em'up und Kolleg_inn_en wieder auf Tour. Es darf wieder gekloppt werden, geschossen, geschmissen, geknutscht, gestaunt, und gefummelt... und das alles nicht nur im Kinosaal. Hier kommt der Review zu Avengers: Age of Ultron...
Story
Avengers: Age of Ultron beginnt mit einer Sequenz, die daherkommt wie ein Dreier mit Scarlett Johansson und Elizabeth Olsen: Es ist unmöglich, entbehrt jedweder Realität und zum Schluss hängst Du doof grinsend im Kinosessel, ohne verarbeiten zu können, was da eben passiert ist. #ThisIsNoSexism
Auch wenn Loki Hiddleston diesmal nicht dabei ist, konnte es sich Regisseur/Autor Josson Weed Whedon nicht verkneifen, auch diesmal das magische Zepter in die Nähe des Mittelpunkts zu rücken. Auf ihrer Mission, eben jenen "Leuchtstab des Schicksals" (Zitat Tony; The Avengers) zurückzuerobern, trifft der Superhelden/Spionen/Monster-Mix auf Wanda (Elizabeth Olsen) und Pietro Maximoff (Aaron Taylor-Johnson) - welche Abspannsitzenbleibern noch aus The Return of the First Avenger* bekannt sein kann. Die Zwilling hegen einen leichten Groll gegen die Avengers - speziell einen von ihnen. Wanda alias Scarlett Witch ist ein Potpourri an Superkräften, welche zu Zeiten von Iron Man noch undenkbar waren: Gedankenmanipulation, Telekinese, Psychokinese, GutesAussehenKinese. Pietro alias Quicksilver ist schnell, hat 'ne fesche Frisur und einen krass-russischen Akzent. Yeah.
Tony knabbert immernoch an seinem Wurmloch-Erlebnis und dem Chitauri-Angriff aus dem Vorgänger. Und weil eine künstliche Intelligenz nicht genug ist, programmiert und bastelt der Eiserne weiter am Ultron-Programm. Hier lügt der Trailer nicht: Das Programm macht sich selbstständig und >sprengt< die Party. Was äußerst schade ist, weil wir auf dieser Dr. Banners (Mark Ruffalo) Flirtversuchen beiwohnen dürfen, Rhodeys (Don Cheadle) War Machine-Anekdoten und der geselligen Runde, in der jeder mal an Thors Hammer rumspielen darf.
Das Team nimmt den Kampf auf, mit Ultron, den Zwillingen aber auch gegeneinander. Es geht - natürlich - um das Ende der Menschheit... und Pinocchio... irgendwie. #NoStringsOnMe
Review
Oh Joss Whedon, was hast Du da getan? Schreibst und inszenierst einen Film, der Nerds weltweit vor Freude in die Sitze kacken lässt und hinterlässt gleichzeitig so viele Fragezeichen in den Köpfen von Logik-Fetischisten. Ja, ich warte jetzt schon auf "Everything Wrong With Avengers: Age of Ultron In 34 minutes or less" (YT: Cinema Sins).
Die "Marionetten an Fäden"-Metapher, welche sich durch den kompletten Film zieht, lässt sich auch auf der Metaebene anwenden. Während Joss Whedon bei einigen Figuren die Handlungsstrippen akribisch genau zieht, scheint er diese bei anderen Figuren ab Mitte des Films einfach durchtrennt zu haben. So scheint Thor lediglich als Vollzeit-Teaser für Infinity War zu dienen. Im krassen Gegensatz dazu entwickelt sich Hawkeye (Jeremy Renner) zur Identifikationsfigur weiter, welche diesmal deutlich mehr Handlungsspielraum hat, als mit Effektkontaktlinsen wild durch die Luft zu schießen. Geschickt eingefädelt Mr. Whedon. Wie geschickt es hingegen es ist, die eine oder andere Frage - welche die Fans nach Agents of S.H.I.E.L.D.* oder Iron Man 3 (Review) sicherlich haben werden - eher gar nicht zu beantworten, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Mit den Zwillingen wurde das MCU um ein paar interessanter Figuren angereichert. Nicht nur, dass der Verkauf von Lederjacken, Sportschuhen und rotem Nagellack explosionsartig ansteigen wird, auch bringen sie das einzige frische Lüftchen auf die Leinwand. Denn obwohl wir neue Schauplätze und neue Konstellationen vorgesetzt bekommen, können wir uns des Eindrucks nicht erwehren, schlicht und einfach das nächste ultimative Gefecht zu sehen. Die Frage nach Steigerungsmöglichkeiten frustriert dann nur noch. Vielleicht sogar Fanboys/girls. Das Internet wird seit Monaten mit wilden Theorien geflutet und man lässt sich vielleicht schnell anstecken von dem Hype. Auch mit dem Hype um Pinocchio 2.0/Ultron und den bereits viel besprochenen Jarvis-Ableger Vision. Von all den interessanten Geschichten, welche von Joss Whedon - auf Grund der Masse an Charakteren - unerzählt bleiben, trauere ich am meisten um das Potential, dieser Figur. Potential welches offensichtlich in der Orkus der Ideenlosigkeit gesogen wurde - sowohl inhaltlich als auch visuell.
Helden brauchen Schurken. Auch wenn alle irgendwie den Weltfrieden anstreben, ist der gewöhnliche Superheld so aufmerksamkeitssüchtig wie die gemeine Hauskatze und will sich ständig an irgendwas schubbern. Diese Rolle hat bisher Loki mit seinem lausbübischen Charme passabel gemeistert. Aber wir können ja nicht ständig zurückschauen und so hab auch ich mich gefreut, dass der Trailer diesen leicht dystopischen Touch hatte, der mich darauf vorbereitete, dass Ultron (gesprochen von James Spader) ein tiefsinniger Villain wäre, der die Erde von der Menschheit säubern will. In Metall gegossene Brutalität, gestraft mit der Qual des Wissens und einem pharao-esken Götterkomplex. Vielleicht waren meine Erwartungen diesbezüglich an einen FSK 12-Film zu hoch - vielleicht ist es auch gerade ein Zwang in der Filmwelt, Schurken zu "loki-sieren". Wer weiß das schon.
Technisch zieht Avengers alle Register. Figuren wie Ultron oder auch der Hulk sind selbstvertürlich animiert. Wir merken es nicht. Ich würde jetzt auch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass der Hulk am Set nicht vielleicht sogar der echte war. Ich habe den Film in 3D schauen dürfen. Wer das Mehr ausgeben mag, soll sich nicht abhalten lassen. Sequenzen in der Luft, dem All oder auch der Kampf "Hulk vs. Hulkbuster-Iron Man" profitieren sicherlich etwas von der dritten Dimension - wahrscheinlich bist Du aber auch nicht enttäuscht, wenn Du Dir das Geld sparst. Tipp an dieser Stelle: Immer wenn Hulk durchs Bild wütet, ruckelst Du mit den Füßen am Sitz vom Vordermann. Der hat dann ein ganz realistisches Erlebnis.
Fazit
Avengers: Age of Ultron ist einHulkBlockbuster - im wahrsten Sinne der Phrase. Joss Whedon weiß, wo er Fans der Reihe abholen muss und was er in Schutt und Asche legen muss, damit sie... damit wir... damit ich dem Grandseigneur zu Füßen liege. Es ist ein Film für Fans. Denn kein anderer lässt sonst eine Träne über die Wange kullern, wenn die gigantische grüne Hand, die zarten Finger Black Widows so vorsichtig streicheln, als wären sie Glühwürmchen. Es gibt Schlüsselmomente in diesem Film, welche inszinatorisch so emotional und - diesmal völlig ironiefrei - bewegend sind, dass sie für einen anderen Film gemacht zu sein scheinen. Die Worte "falsches Bild" in Zusammenhang mit dem Trailer zu bringen, wäre vielleicht übertrieben, aber Glückwunsch an den Editor des Trailers.
Story
Avengers: Age of Ultron beginnt mit einer Sequenz, die daherkommt wie ein Dreier mit Scarlett Johansson und Elizabeth Olsen: Es ist unmöglich, entbehrt jedweder Realität und zum Schluss hängst Du doof grinsend im Kinosessel, ohne verarbeiten zu können, was da eben passiert ist. #ThisIsNoSexism
Auch wenn Loki Hiddleston diesmal nicht dabei ist, konnte es sich Regisseur/Autor Joss
Tony knabbert immernoch an seinem Wurmloch-Erlebnis und dem Chitauri-Angriff aus dem Vorgänger. Und weil eine künstliche Intelligenz nicht genug ist, programmiert und bastelt der Eiserne weiter am Ultron-Programm. Hier lügt der Trailer nicht: Das Programm macht sich selbstständig und >sprengt< die Party. Was äußerst schade ist, weil wir auf dieser Dr. Banners (Mark Ruffalo) Flirtversuchen beiwohnen dürfen, Rhodeys (Don Cheadle) War Machine-Anekdoten und der geselligen Runde, in der jeder mal an Thors Hammer rumspielen darf.
Das Team nimmt den Kampf auf, mit Ultron, den Zwillingen aber auch gegeneinander. Es geht - natürlich - um das Ende der Menschheit... und Pinocchio... irgendwie. #NoStringsOnMe
Review
"Deppen Dave" aus Pflanzen gegen Zombies 2* © PVZ Studios |
Die "Marionetten an Fäden"-Metapher, welche sich durch den kompletten Film zieht, lässt sich auch auf der Metaebene anwenden. Während Joss Whedon bei einigen Figuren die Handlungsstrippen akribisch genau zieht, scheint er diese bei anderen Figuren ab Mitte des Films einfach durchtrennt zu haben. So scheint Thor lediglich als Vollzeit-Teaser für Infinity War zu dienen. Im krassen Gegensatz dazu entwickelt sich Hawkeye (Jeremy Renner) zur Identifikationsfigur weiter, welche diesmal deutlich mehr Handlungsspielraum hat, als mit Effektkontaktlinsen wild durch die Luft zu schießen. Geschickt eingefädelt Mr. Whedon. Wie geschickt es hingegen es ist, die eine oder andere Frage - welche die Fans nach Agents of S.H.I.E.L.D.* oder Iron Man 3 (Review) sicherlich haben werden - eher gar nicht zu beantworten, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Mit den Zwillingen wurde das MCU um ein paar interessanter Figuren angereichert. Nicht nur, dass der Verkauf von Lederjacken, Sportschuhen und rotem Nagellack explosionsartig ansteigen wird, auch bringen sie das einzige frische Lüftchen auf die Leinwand. Denn obwohl wir neue Schauplätze und neue Konstellationen vorgesetzt bekommen, können wir uns des Eindrucks nicht erwehren, schlicht und einfach das nächste ultimative Gefecht zu sehen. Die Frage nach Steigerungsmöglichkeiten frustriert dann nur noch. Vielleicht sogar Fanboys/girls. Das Internet wird seit Monaten mit wilden Theorien geflutet und man lässt sich vielleicht schnell anstecken von dem Hype. Auch mit dem Hype um Pinocchio 2.0/Ultron und den bereits viel besprochenen Jarvis-Ableger Vision. Von all den interessanten Geschichten, welche von Joss Whedon - auf Grund der Masse an Charakteren - unerzählt bleiben, trauere ich am meisten um das Potential, dieser Figur. Potential welches offensichtlich in der Orkus der Ideenlosigkeit gesogen wurde - sowohl inhaltlich als auch visuell.
Helden brauchen Schurken. Auch wenn alle irgendwie den Weltfrieden anstreben, ist der gewöhnliche Superheld so aufmerksamkeitssüchtig wie die gemeine Hauskatze und will sich ständig an irgendwas schubbern. Diese Rolle hat bisher Loki mit seinem lausbübischen Charme passabel gemeistert. Aber wir können ja nicht ständig zurückschauen und so hab auch ich mich gefreut, dass der Trailer diesen leicht dystopischen Touch hatte, der mich darauf vorbereitete, dass Ultron (gesprochen von James Spader) ein tiefsinniger Villain wäre, der die Erde von der Menschheit säubern will. In Metall gegossene Brutalität, gestraft mit der Qual des Wissens und einem pharao-esken Götterkomplex. Vielleicht waren meine Erwartungen diesbezüglich an einen FSK 12-Film zu hoch - vielleicht ist es auch gerade ein Zwang in der Filmwelt, Schurken zu "loki-sieren". Wer weiß das schon.
Technisch zieht Avengers alle Register. Figuren wie Ultron oder auch der Hulk sind selbstvertürlich animiert. Wir merken es nicht. Ich würde jetzt auch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass der Hulk am Set nicht vielleicht sogar der echte war. Ich habe den Film in 3D schauen dürfen. Wer das Mehr ausgeben mag, soll sich nicht abhalten lassen. Sequenzen in der Luft, dem All oder auch der Kampf "Hulk vs. Hulkbuster-Iron Man" profitieren sicherlich etwas von der dritten Dimension - wahrscheinlich bist Du aber auch nicht enttäuscht, wenn Du Dir das Geld sparst. Tipp an dieser Stelle: Immer wenn Hulk durchs Bild wütet, ruckelst Du mit den Füßen am Sitz vom Vordermann. Der hat dann ein ganz realistisches Erlebnis.
Fazit
Avengers: Age of Ultron ist ein
Auch wenn der Schurke austauschbar ist, so sind es einige alte und neue Figuren nicht (mehr). Spätestens für deren Plots lohnt sich ein Besuch und die überdrehte Comic-Action, welche der Physik permanent ins Gesicht tritt - mit großen grünen Füßen, superschnellen oder gepanzerten. ZUSCHAUER: ASSEMBLE!
In diesem Sinne,
UltronInTaschenrechnerSteckendesUndMeinerAltenMathelehrerinGebendes Cheerio und viel Spaß beim nächsten Kampf gegen das Böse
Euer Ultrob
Trailer zu Avengers: Age of Ultron
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:D ein echt toller Popcorn Kino film aber leider hat er ein riesiges Logik Problem :D und nein ich meine nicht diese fliegende menschen da :D aber hey ultron reist es wieder raus :) hab seit langem kein so charmaten Bösewicht mehr gesehn :) mfg der Alex
AntwortenLöschenSiehste, so kann es differenzieren Flipper: Ich denke, dass die Logik innerhalb dieses Filmuniversums irgendwie stimmt. Der Maßstab muss halt ein anderer sein, als sagen wir mal beim Paten. Physik interessiert hier keinen.
LöschenAber inhaltlich - da stimme ich Dir zu - gibts einige Bumper, welche den achtsamen Zuschauer ganz schön durchschütteln können.
Von Ultron beispielsweise war ich zwar nicht direkt enttäuscht, aber ich hätte ihn mir etwas kühler gewünscht und nicht so - Zitat - "lokifiziert".
Aber vielen Dank für Dein Feedback ;)
LG,
Rob