Samstag, 18. April 2015

Debug - Feindliches System

OT: Debug | 82 Min | FSK 16 | R: David Hewlett
VÖ: veröffentlicht (BD/DVD)
Extras: Trailershow, Originaltrailer, Entfallene Szenen
© Pandastorm Pictures
oder: Panik auf Raumfrachter Spacebewbs

Mein e-Mail-Postfach ist ja mittlerweile ein Sammelplatz diverser Anfragen, Einladungen, Pressemeldungen und Penis-Enlargement-Hinweisen. Ich kann nicht alle Heimkino-Veröffentlichungen sichten und da selektiert man dann mehr oder minder intuitiv - "Und warum nicht mal wieder Science Fiction?" Gesagt, getan und ein paar Tage später hatte ich die Rezi-DVD zu Debug - Feindliches System* im Briefkasten. Jason Momoa spielt die Hauptrolle - ja genau, der zukünftige Aquaman, hauptberufliche Schlüpferbefeuchter und personifizierte Vollbart. Außerdem sollen folgende Hinweise zum Kaufen animieren:

Klingt gar nicht so verkehrt... für Science Fiction. Das Weltall mag unendlich sein, der Ideenreichtum mancher Autoren ist es nicht.  Der Regisseur sieht sich nach eigenen Aussagen von Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum* inspiriert. Mutig! Das ist ungefähr so, als würde Michael Bay sagen, Transformers* sei nach Vorbild von Der Gigant aus dem All* entstanden. Jugendliche Cyberkriminelle stranden auf einem Raumfrachter um ein, zwei Fehlfunktionen des ollen Schiffs auszumerzen. Im Gegenzug winkt ihnen ein paar Tage Straferlass. Wir haben also schon die Prämisse von Cyber City OEDO 808*. Die KI des Frachters hat sich inzwischen verselbstständigt, basiert auf einer organischen Hardware und beginnt die Eindringlinge in einer Matrix virtuellen, wie auch der tatsächlichen Welt zu terrorisieren. Damit reiht sich der Bösewicht in eine Reihe artifizieller und austauschbarer Techno-Schurken ein, zu denen auch die Red Queen aus Resident Evil* gehört. Sowas muss nicht schlimm sein. Die Effekte sind zwar davon entfernt State-of-the-Art zu sein, aber... Punkt. Debug - Feindliches System* möchte irgendwie crazy sein und verrucht, cyberoid und spacig...
Er ist altbacken, Fernsehstandard und präsentiert uns Charaktere aus der Grabbelkiste der Stereotype. Von rammelwilligen Ballaballamädchen bis hin zum großmäuligen Nerd und der toughen Heroine gibt es nur Schwarz und Weiß. Jason Momoa darf mal - gegen den Strich - die Personifizierung des Systems spielen, Iam - mal nicht brachial testosterongeladen, dafür Mr. Snakecharmer. Aber nur, weil ein Schokosplitter ins Müsli gefallen ist, wird daraus eben nicht gleich ein Schokomüsli. Und nur weil hier ein KI irgendwelche Kids über ein CGI-Schiff jagt, wird aus Debug eben nicht gleich ein "Cyber-Thriller".

Fazit
Debug - Feindliches System wäre der perfekte Pilot für eine Serie mit 24 Folgen, welche nach der ersten Staffel wieder eingestellt wird, dann mit der Aufschrift "The Complete Series" auf dem Heimvideomarkt erscheint und per crowdgefundeten Film einen Abschluss findet. Wer Lust auf eine schön Geräuschkulisse beim Bügeln hat, darf beherzt zugreifen.

In diesem Sinne,
Hal9000DieLinsenPolierendes Cheerio und viel Spaß beim nächsten Windows Update

Euer Rob

Trailer zu Debug - Feindliches System*


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Euch entstehen dadurch keinerlei Nachteile.

Disclaimer: Die DVD wurde mir vom Verleiher zur Verfügung gestellt. 
Der Text ist nicht gesponsert sondern gibt ausschließlich meine ehrliche Einschätzung wieder.

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