Freitag, 31. Juli 2015

Pixels

OT: Pixels |106 Min | FSK 6 |
R: Chris Columbus | USA 2015
VÖ: 30.07.15 (Kino)
© Sony Pictures
oder: 8 Bit Boogalaaleeloo - Kindsköpfe 3

Es passiert. Die Klimax steht unmittelbar bevor. Voller Spannung blitzen Sterne im Farbenmeer auf. Eine wunderbare Geschichte hat sich bis hierher ereignet, unfassbar in Worte zu fassen. Ein Knall. Die Erlösung. Freude bei allen Beteiligten. Das Kapitel ist erfolgreich abgeschlossen. Neue Projekte können angegangen werden. Eine faszinierende Geschichte wurde erzählt.
Dann bin ich fertig mit kacken und Pixels fängt an.

Wenn aus einem Kurzfilm ein Langspielfilm wird, kann das funktionieren und etwas Großes kann daraus entstehen (siehe die Top 7 der erfolgreichsten Kurzfilm-Adaptionen). Wenn dieser Kurzfilm jedoch auf einer grafischen Idee beruht und so wie Patrick Jeans Original Pixels (könnt Ihr Euch unten anschauen) in knapp zweieinhalb Minuten mit der Idee spielt, dass unsere Welt von gigantischen 8-Bit-Arcade-Klassikern verpixelt und zerstört wird, sehe ich persönlich grundsätzlich Probleme bei einer Feature-Adaption. Eine Webserie wäre sicherlich die passendere Option gewesen, aber so wurde Familien-Film-Urgestein Chris Columbus auf den Regiestuhl gesetzt, um ein so called Drehbuch von Timothy Dowling (Meine erfundene Frau*) und Adam Sandlers Hofautor Tim Herlihy zu inszenieren. Ein Drehbuch welches zweifelsfrei auch als Fortsetzung des Sandler-Franchises Kindsköpfe durchgehen würde, wenn nicht ab und an blinkende Legosteine als Reminszenz vergangener Arcade-Automaten vom Himmel regnen würden. Ein Drehbuch, welches sich weigert, zu erklären, warum die außerirdischen Pixel in dem einen Moment alles verpixeln was sie berühren und im nächsten Moment in einem doofen Plexiglaskasten gefangen gehalten werden können. Ein Drehbuch, welches, vermutlich um das 8-jährige-Zielpublikum nicht zu überfordern, gar nicht versucht, irgendwelche nachvollziehbaren Regeln für sein Filmuniversum zu etablieren, so dass wir am Ende auch gar nicht hinterfragen, warum einige Pixelgestalten auf die Seite der Guten (nicht der guten Schauspieler) wechseln und plötzlich fleischlich werden. 

8-Bit-Rob | Gebaut auf 8biticon
Nach 106 Minuten hinterfragen wir bei Pixels sowieso nicht mehr viel. Wir hinterfragen nicht, weshalb die Außerirdischen als Trophäen Videospielfiguren verschenken, die offensichtlich so intelligent sind, dass sie die komplette Weltenvernichtung aufhalten können und noch weniger lohnt es sich darüber zu philosophieren, weshalb sich niemand entscheiden kann, ob die Außerirdischen nun lediglich die Form der 8-Bit-Videospiele annehmen oder diese tatsächlich zum Leben erwecken. Was ich aber gelernt habe, ist folgendes:
  1. Der Abspann kann lustiger sein als der Film
  2. Der einzige Grund weshalb Adam Sandler überhaupt lustig ist, ist zweifelsfrei sein deutscher Synchronschauspieler Dietmar Wunder (welcher im übrigen auch Daniel 'Bond' Craig spricht und Don 'War Machine' Cheadle) - Danke Dietmar Wunder
  3. Chris Columbus inszeniert Langspielfilme zu Kurzfilmen, die auf jeden Fall keine Langspielfilme sein sollten. Lieber Chris Columbus, schau doch bitte mal über meine kurzen Oscaranwärter Flirt und Einheitsbrei - wir machen da was
  4. Altgediente Automatenakrobaten bekommen in jedem Fall Frauen wie Michelle Monaghan, wenn die Baggersprüche nur nicht zu subtil sind
Fazit
Nein, Fragen stellen darf man sich nicht und irgendwie wird unseren 8-Bit-Helden aus der Kindheit unserer Eltern auch kein Denkmal gesetzt. Vielmehr ist die - durchaus knuffige - Idee der pixeligen intergalaktischen Attacke, ein effekthascherisches Vehikel für eine bekannt Platte Sandler-Geschichte. Wer 8-Bit ordentlich abfeiern will, schaut sich besser nochmal Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt* an. Pixels ist der ideale Grund, um nochmal Minions anzuschauen- mit sinnvolleren Dialogen und mehr Humor. 

Ich gehe jetzt nochmal auf Toilette... pixeln.

In diesem Sinne,
KevinJamesAufDiätSetzendes Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Videospielabend

Euer Rob

Trailer zu Pixels


Kurzfilm Pixels von Patrick Jean


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3 Kommentare:

  1. Guter Kommentar, und danke, dass du den Kurzfilm rausgesucht hast! Interessant zu sehen, woher Hollywood ihre "Ideen" doch nimmt ;)
    Hast du vor in den neuen Mission Impossible zu gehen? Würde mich über ein Review freuen!
    LG Jess

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    1. Hi Jess (Jazz? Tschess?),

      freut mich ja tierisch, dass Dir widerum der Beitrag gefällt.
      Da kann ich ja nur hoffen und beten, dass ich Dich öfter auf diesem
      kleinen Medien-Schafott begrüßen darf - bzw. lieber davor...

      Zu Deiner Frage: Ja, ich werde mir den neuen Mission: Impossible - Rogue Nation anschauen.
      Ob und wann ich dann dazu ein Review baue kann ich noch nicht sagen. Up to date bleibst
      Du auf jeden Fall, wenn Du die Kopf & Kino - Facebookpage besuchst facebook.com/kopfundkino
      und einen Daumen vergibst ;)

      Pixelige Grüße,
      Rob (Kopf & Kino)

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  2. Tja lieber Rob, leider folge ich dir schon auf facebook (Achtung: Stalking Alarm!) und kann dir deshalb keinen weiteren Follower bescheren wie es so schön heißt.
    Danke, dass ich dank dir und der freundlichen Unterstützung von Wikipedia nun auch weiß, was ein Schafott ist (eine bühnenartig erhöhte Richtstätte für öffentliche Enthauptungen). Man lernt immer wieder dazu. :D
    Ich freue mich auf den Review und das hoffentlich gelinde ausfallende Blutbad über Mission: Impossible. Dann werde ich überlegen, ihn mir anzusehen - gut dass man einen Kritiker hat, der immer mal testet. ;)

    Liebe Grüße
    Jess

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