OT: Batman v Superman: Dawn of Justice 151 Min | FSK 12 R: Zack Snyder | USA 2016 VÖ: 24.03.16 (Kino) © Warner Bros. Germany |
Robs Tagebuch
23. März 2016
Heute morgen Käse auf Brot. Blauschimmel auf Vollkornbackware. Die Waage hat Angst vor mir. Ich kenne ihr Batteriefach. Die Käsetheke ist ein Schaufenster. Und das Schaufenster ist voller Molkereiprodukte. Und wenn der Zwölffingerdarm schließlich verstopft, sterben all die Kulturen. Der dreckige Morast aus Laktose und Edelpilz wird direkt auf die Hüften gehen. Und all die Leckermäuler und Lebensmitteltechniker werden aufblicken und rufen "Rette uns!" und ich werde flüstern "Frau Antje bringt Käse aus Holland."
Heute Nacht starb der Comedian in New York Gotham City - schon wieder. Zack Snyder weiß wieso. Zack Snyder weiß es. Ich nicht. Wirklich. Das macht einen wahnsinnig.
Zack Snyder muss niemandem mehr etwas beweisen. Er und sein Special Effects Supervisor John Dejardin wissen wo der Ordner #ZackSnyder101 liegt. Nur echt mit den zwei exklusiven Farbfiltern TragischeVergangenheitMonochrome und DüstereGegenwartGrauInGrau; inklusive den nützlichen Editing-Tools SuperSlomotion und DrasticDarkKnightCloseUpKamerafahrt - bekannt u.a. aus Sucker Punch, 300 und Watchmen. Und Ihr habt es gewusst. Sagt nicht, Ihr hättet nicht gewusst, was Euch bei Batman v Superman: Dawn of Justice erwartet. Also hört mal auf zu heulen! Niemand geht in ein Musical, um dann erschrocken festzustellen, "dass da ja gesungen" wird. Ihr habt eine Karte für das DC Cinematic Universe-Buffet gekauft, dann gibts den kleinen Effektesalat Snyder gratis dazu. Auch wenn sich geschätzte Kollegen immer wieder gerne darüber aufregen, werde ich mich dem schnöden Bashing nicht anschließen. Als treibende Kraft ist es Zack Snyder und Christopher Nolan überlassen, wie sie die Geschichte von Batman v Superman erzählen. Ach ja, welche Geschichte eigentlich?
#Spoiler: Der Comedian ist Batmans Vater. Alles beigebracht - inklusive Moralvorstellungen. | #BatmanvSuperman pic.twitter.com/E5hQ6VY2FK— Kopf & Kino (@kopfundkino) 23. März 2016
Neulich so im Warner Bros. Konferenzraum...
Christopher: "Marvel hatte acht Jahre, zwölf Langspielfilme und drei Serien lang Zeit, ein zusammenhängendes, komplexes und fast schlüssiges Leinwanduniversum aufzubauen. Sie schaffen es in den meisten Filmen, trotz des zunehmend düsteren Untertons, augenzwinkernde und humorige Passagen einzubauen, welche die sowieso schon ikonischen Figuren noch sympathischer erscheinen lassen. Weißt Du Zack, ich will sowas auch. DC, das sind doch die eigentlichen Ikonen. Das sind Batman, Superman und eine toughe Frauenfigur, Wonder Woman - verstehst Du? Aber außer unsere Helden-B-Prominenz ständig in halbgaren TV-Serien zu verbraten, hat doch keiner bisher versucht, also ernsthaft versucht, diese wunderbaren Figuren und ihre mitreißenden Geschichten auf ernsthafte Weise in der Filmkunst miteinander zu verknoten, um Fans und Filmbegeisterten gleichermaßen ein schönes Erlebnis zu bereiten. Lass uns das angehen, Zack, lass uns ein eigenes Cinematic Universe machen - losgelöst von irgendeinem angedichteten Konkurrenzdruck. Lass uns die raue Stimmung aus Man of Steel* nutzen, um eine clever erzählte Variante von Frank Millers The Dark Knight Returns* zu erzählen. Als Grundstein für eine kernige Interpretation der Justice League. Was sagst Du?
Zack: *kichert; schiebt Christopher zehn zusammengetackerte Seiten zu*
Christopher: "Da fehlt ein 's' nach dem 'v' und wieso eigentlich Dawn of Justice? Ey, hör mal, ich hab jesacht clever und ohne Druck und.... Wat sucht denn jetzt Wonder Woman da!?
Zack: *spielt mit einer Leonidas-Figur*
Christopher: "Ja biste denn... Aquaman, Flash und Cyborg? Doomsday? Wir können vor Geld nicht kacken. Wir brauchen doch in zweieinhalb Stunden keine drei Helden, zwei Bösewichte, eine politische Affaire und drei Cameos für kommende Filme. Und wenn Du Wonder Woman schon reinquetscht, warum steht hier im Skript 'steht breitbeinig im Xena-Gedenk-Minirock in Kampfpose'? Da gab es doch diese fesche Wonder Woman 600-Inkarnation. Du weißt schon - mit Jeansjacke, lange Hose, wenig Haut, viel Emanzipation. Nee, halt warte...lass das....das mit dem Mini bleibt drin. Aber hier explodiert alle fünf Minuten scheinbar die ganze Welt. Ich glaube, wenn das so bleibt, überschattet das die ganzen tollen Ansätze der Frank Miller-Inspiration."
Zack: "Pew pew?"
Christopher: "Ja, ich Dich ja auch, Zacky, aber schau mal: Viele Besucher werden in diesem Effektgewitter übersehen, dass dieser Lex Luthor - übrigens ein toller Vorschlag, dieser Jesse Eisenberg - ja gar nicht der bekannte Erzfeind ist, sondern dessen Sohn. Du kennst doch die Internetgemeinde, die schauen doch schneller als sie denken. Wir machen jetzt folgendes: Wir streichen die Cameos, ein paar Explosionen und dieser Doomsday liest sich auch noch etwas bemüht. Dann feilen wir etwas an den Dialogen und schwupps, wird da ein guter Film draus. Bin ich mir ganz dolle sicher, Zacky, ganz ganz dolle."
Zack: *zieht eine Videokassette aus dem Schulranzen*
Christopher: "WAS HEISST DENN HIER 'SCHON GEDREHT'??? ICH GLAUBE ES HACKT!!!"
Fazit
Batman v Superman: Dawn of Justice rennt so schnell, dass er zwischendurch dermaßen effektreich auf die Fresse fliegt, dass einem Hören und Fliegen vergeht. So viele narrative Chancen bleiben ungenutzt. Millers Vorlage wird an unnötigen Stellen bildlich zitiert, wohingegen heißerwartete wortwörtliche Zitate fehlen. Bat Affleck überzeugt als Bruce Wayne, Henry Cavill dagegen nur schwer als Clark Kent - in Kostüm sind beide leinwandtauglich. Am glücklichsten sind sicherlich diejenigen, die (wie so oft) erwartungsfrei, oder besser noch ohne jede Kenntnis der Materie, in den Saal gehen. Der angekündigte Extended Cut könnte Batman v Superman gut tun - aber auch generell ein Drehbuch mit Dialogen, anstelle von Satzfetzen.
In diesem Sinne,
KryptonischeNusssplitterInSupermansMüsliRührendes Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Flug
Euer Rob
Trailer zu Batman v Superman: Dawn of Justice
Quelle: YouTube / Warner Bros. DE
Bonus: #SadAffleck
Als kleiner Nachtrag, nicht aber NachSchlag gibt es dieses Video. In einem Interview auf die schlechten Kritiken zu Batman v Superman angesprochen kann Henry Cavill nicht aufhören zu reden, Batman-Darsteller Ben Affleck allerdings schaut dermaßen geknickt, dass es mir gerade das Herz zerreißt...
Quelle: YouTube / Sabconth
(ursprüngliche Quelle unklar)
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