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Knock Knock Krampus
[ Prolog | Die vergangenen Monat waren ernüchternd. Ich glaube, die Slow-Blogging-Bewegung hat einen neuen Anhänger: mich. Neben Arbeit und....Faulheit ist es schlicht und einfach nicht mein Ding, mir mühsam Texte rauszuquälen, wenn ich nicht will. Das wollt Ihr nicht, das will ich nicht und das sollte auch nicht Sinn und Zweck dieses Blogs sein. "Mit Liebe zum Geschrieben, statt mit Gewalt zum Schreiben", sagte einst ein weiser Autor. Wobei, ist es jetzt überhaupt korrekt "einst" zu sagen, wenn ich es eigentlich gerade erst in diesem Moment getextet habe? Und ist das nicht sogar so ein geiler Spruch, dass ich jetzt mal astrein auch so ein geiles Zitat, hier so mitten hinein reinformatieren kann, so richtig mit mir als Verfasser? Moment...
»Mit Liebe zum Geschriebenen, statt mit Gewalt zum Schreiben« - Rob Gryczke
...jupp, geht. Fühlt Euch frei, es zu zitieren und sagt stolz, in welchem Schreibgulak Ihr es gefunden habt.]
Dass ich schon längst nicht mehr zwischen Blockbuster, Arthouse-Wunder und Low-Budget-Granate unterscheide werden aufmerksame Leser längst bemerkt haben. Ist mir völlig egal, ob der Film nun 250 Millionen Dollar gekostet hat, acht Millionen Euro oder dreieinhalb Millionen britische Pfund - oder eben einen Kasten Bier: Film ist Film. Deswegen findet sich in diesem schriftlichen Kuchenrandstück hier, auch der als Highlight 2015 angepriesene Star Wars Episode VII neben dem schamlosen Brüsteballet Knock Knock. Ich wollte eigentlich noch warten, um ein, zwei Filme mehr mit aufzunehmen, aber, ach komm, was weg is, is weg. Zieht die Hosen hoch und macht die Augen wieder auf, hier sind die Deleted Scenes #3.
Krampus
oder: Drauß' vom Wald... ach fuck you
Oh ja, ich liebe die Weihnachtsfilmzeit. Nicht, dass ich die Weihnachtszeit besonders toll finde, aber sie eben beladen mit Riten, Bräuchen, Gestalten und bietet Autoren und kreativen viele Vorlagen an, die es umzukehren gilt. In meinem Drehbuch zu Merry Xmess wird eine Weihnachtsmannfigur zerschmissen, eine Ärztin kotzt sich über Weihnachtsbräuche aus und ein Todesfall ist das negative Highlight. Ohne, dass der Film auch nur ein anheimelndes Klischee bedient, intensiviert er die Tragik der Geschichte allein dadurch, dass der Zuschauer doch ständig vor Augen hat, dass gerade Heiligabend ist. Wie ich jetzt, von dieser schamlosen Selbstbefleckung zum eigentlich besprochenen Film Krampus komme? Äh.... WEIHNACHTEN. So. Michael Doughertys Horror-Komödie Krampus* präsentiert uns eine amerikanische Familie an den Feiertagen, im Überlebenskampf gegen die gehörnte Weihnachtsschreckgestalt Krampus (roll credits) inklusive dunkelelfigem Anhang. Vom Aggro-Familie bis Zuckerstange wird alles abgebildet was wir kennen und hassen. Und das macht Spaß. Die praktischen Effekte halten Händchen mit animierten Lebkuchenmännchen und bei grotesken Slapstickeinlagen und familienfreundlichen Abmurksereien kommt recht schnell eine Gremlin-eske AntiWeihnachtsstimmung auf. Es muss eben nicht immer der blutige Slasher, oder die Holiday-RomCom sein. Krampus reanimiert die kleine aber feine Horrorkomödie. Undmein Herz schlägt mit.
OT: Krampus | 98 Min | FSK 16 | R: Michael Dougherty | VÖ: 03.12.15 (Kino) | Universal
Knock Knock
oder: My Super Sweet Sexteen
"Zwei stylische Sahneschnitten klopfen an der Tür von Keanu Reeves, zwangsbevögeln den sympathischen Familienvater und gewaltkorpulierquälen ihn fast zu Tode." So oder so ähnlich, wird das Drehbuch zu Knock Knock* ausgesehen haben. Ich meine, hey, nackte Modeldamen, die Dich in der Dusche himmelwärts pusten, danach im eigenen Bett vergewohltätigen und dann aus schierem Sadismus quälen... sowas nenne ich einen #StandardSamstag, aber dem Otto-Normal-Kinogänger mag das befremdlich erscheinen.
Keanu Reeves zerfickte erst kürzlich als John Wick (Review) das Publikum und die Leinwand. Damit gewann er die Gunst seiner Jünger (aber auch Älter) wieder zurück und machte andere Flops vergessen. In Knock Knock wollte er seine zerbrechliche Seite zeigen - oder hatte schlichtweg Bock, seine Boxershorts mal wieder auf Halbmast zu zuppeln. Wir werden es nie erfahren. Ebenso wie die Motivation der zwei geisteskranken Pornoflitschen. Kurz: Dieser Home-Pornvasion-Torture-Thrillers lässt alle Publikumsschichten enttäuscht zurück. Während die erste halbe Stunde nach einer familientauglichen Eigenproduktion von YouPorn aussieht, bietet der Rest des Films dann leider zu wenig Grafisches, um die seltsam überzogen gespielten Dialoge aufzufangen. Es reicht trotzdem, um jeder hilfesuchenden Frau, die im Regen an meiner Tür klopft, zunächst den Zutritt zu verweigern - zumindest nackt.
OT: Knock Knock | 100 Min | FSK 16 | R: Eli Roth | VÖ: 10.12.15 (Kino) | SquarOne / Universal (24 Bilder)
Die Peanuts
oder: Erdnüsschen in Love
Charlie Brown ist für retronierende Träumer doch immer mehr gewesen, als ein Daily Cartoon oder eine Trickserie. Charlie Brown ist die Verkörperung der Melancholie und des Weltschmerzes. Kleine Erfolge als Fallschirme im ständigen Sturz Richtung Unglück. Charlie Brown ist doch seit jeher mehr eine Art Gefühllage, als eine wirklich greifbare Figur. Mensch möchte doch manchmal sagen: "Ach, ich fühl mich heute irgendwie CharlieBrownisch." Beim ersten animierten Franchiseausflug erleben wir Die Peanuts* in bekannter Besetzung. Und diese Besetzung, angefangen von Charlie, über Snoopy, Schröder, Lucy usw. funktioniert noch immer und im besten Fall auch wieder - für eine neue Generation. Auch wenn der Kollege Kaever auf Spiegel Online den Film durch die überbordenden Traumsequenzen Snoopys "perforiert" sah und den Biss der ursprünglichen Strips vermisste, gebe ich gerne zu bedenken, dass inzwischen mehr als 60 Jahren vergangen sind. Wir können dem Franchise nicht vorwerfen erfolgreich zu sein. Und ja, Die Peanuts ist inhaltlich weniger tiefschürfend und weniger zermürbend als viele frühere Verfilmungen, aber manchmal ist die simple Geschichte von einem Menschen der sich in einen anderen Menschen verliebt doch tiefschürfend genug. Und wenn zwischendurch ein wildgewordener Beagle Tanzstunden gibt, warum nicht. Wenn Eltern mit ihren Jüngsten heutzutage einen Film schauen können, ohne dabei den Drang zu verspüren aus dem Saal zu stürmen, ist das doch ein Zeichen dafür, dass "by Schulz" immernoch funktioniert.
OT: The Peanuts Movie | 89 Min | FSK 0 | R: Steve Martino | VÖ: 23.12.15 (Kino) | FOX
Star Wars: Das Erwachen der Macht
oder: Galactic Nazis 7 - The Han Job
Es gibt NOCH einen Schwarzen im Universum. Das was wir alle über Jahre hinweg vermutet haben, bestätigt sich nun in Episode VII, der weltweit am bestgemerchandistesten Filmreihe aller Zeiten. Und er heißt Finn. Abseits dieses aufregenden Twists, liefert J. J. Abrams in Das Erwachen der Macht* programmatisch ab, was er wohl glaubte abliefern zu müssen, um die Fansgemeinde zu sättigen. Herausgekommen ist ein als Sequel getarntes Reboot mit Remake-Charakter (ja, hasst mich) von Krieg der Sterne a.k.a Star Wars Episode IV: Eine neue Hoffnung*. Die Dudes und Dudettes drüben bei Screen Junkies, haben das im Honest Trailer zu Episode VII wunderschön bebildert. Denn nicht nur, dass die "Erste Ordnung" eine wenig subtil nazifizierte Inkarnation des galaktischen Imperiums ist, nein, mit Jedi-Anwärterin Rey, dem Rebellen Finn und dem feschen Piloten Poe, die es zusammen gegen den dauerdepressiven Sith Kylo Ren aufnehmen müssen und dabei den Plan ins Auge fassen, die Starkiller Base (Todesstern 2.0) auszuschalten, haben wir auch die gleiche Charakterkonstellation wie in der Original-Trilogie. Das mögen einige als tolle Hommage verstehen, ich jedoch - und da bleibe ich natürlich höchst subjektiv - empfinde es als wenig spannend. Im Umkehrschluss waren die Effekte bombastisch und haben mir glatt das Lichtschwert aus der Hand gefegt. Das Setting wirkt, ob dessen es eine Space Opera ist, minimalistisch und das ist ein Pluspunkt. Wir haben, trotz der wenig erfrischenden Story, doch das Gefühl, hier und da etwas neues entdecken zu können. Betrachten wir Episode VII als Brücke zur aktuellen Generation von Star Wars Fans, ist es durchaus möglich, dass die angekündigen Episoden VIII und IX es schaffen aus dem Schatten alter Figuren und Locations zu lösen und eine eigene Geschichte zu erzählen. Möge die Macht mit Euch sein.
OT: Star Wars: The Force Awakens | 135 Min | FSK 12 | R: J.J. Abrams | VÖ: 17.12.15 (Kino) | Disney
So, das wars. 2015 ist damit auch mal abgehakt und wenn Ihr Euren Senf dazugeben wollte, Anregungen habt, Wünsche oder auch einfach nur mal schauen wollt, wie so eine Kommentarfunktion funktioniert, dann tobt Euch unter diesem Beitrag gerne aus.
In diesem Sinne,
KrampusglöckchenAnKyloRenHängendes Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Dingens
Euer Rob Skywalker
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