OT: The Neon Demon | 117 Min | FSK 16 | R: Nicolas Winding Refn | FR/DK/US 2016 VÖ: 23.06.16 (Kino) / 27.10.16 (BD/DVD/VOD) Extras: Trailershow, Originaltrailer, Featurettes © Koch Media |
Am 27. Oktober erscheint The Neon Demon* von Nicolas Winding Refn - jetzt nur noch NWR - im Heimkino. Passend dazu hab ich mir einen Screener nach Hause geordert, um investigat... naja, also eigentlich bin ich ziemlich ausgegeekt und will mich schon in diesem Moment darüber aufregen, dass der Film als finanzieller Flop gebranntmarkt ist. Ein Psycho-Horror mit Argento'esken Giallo-Momenten ist zu einem Dasein als Kritiker-Liebling, aber Box-Office-Bombe verdammt. Zu Unrecht. Ich jedenfalls bin dermaßen von The Neon Demon aufgegeilt, dass ich mir im Stundentakt Goldstaub ins Gesicht blasen lassen möchte, während ich mich an neonpinkfarbenen Leuchtstäben schubbere...
Story
Guckt gerne wie ich, wenn Schoki alle ist: Jesse (Elle Fanning) | © Koch Media |
Als Neuzugang einer namhaften Agentur sieht sich Jesse nicht nur mit dem Neid der Kolleginnen konfrontiert, sondern auch mit dem Aufblühen der eigenen Sexualität, seltsamen Vermietern (Keanu Reeves) und der beunruhigend zunehmenden Zutraulichkeit der Maskenbildnerin Ruby (Jena Malone).
Review
...und jetzt mal Jesse mit Kunstblut am minderjährigen Körper © Koch Media |
Das Schicksal der Figuren ist uns nicht gänzlich egal, aber die Distanz zu ihnen und das surreale Setting zwingen uns in die Rolle des unbeteiligten, vor allem aber unberührten Voyeurs. Refn inszeniert überbordende Gewalt als erotischen Akt und entzieht im Gegenzug der Sexualität alles Schöne. Alles ist Sex - Sex ist alles - alles ist Scheiße.
Gar nicht scheiße, sondern wie so häufig ein Meisterwerk für sich, ist der Score von Cliff Martinez*. Der reminszente Klangteppich, gewoben aus Bewunderung für Kraftwerk, Goblin, vor allem aber Tangerine Dream, dient nicht der Untermalung des Geschehens, sondern stiehlt sich klammheimlich zum eigentlichen Star des Films. Das Phänomen kennen wir noch von Tron: Legacy* seinerzeit.
Fazit
The Neon Demon* ist ohne Zweifel keine Massenware. Kenner werden sich streckenweise an Dario Argentos Suspiria* erinnert fühlen. Bei Refn erstrahlt der menschliche Abgrund in Neon-Farben - und selten war es gleichzeitig so schön und widerwärtig hineinzuschauen. "Style over Substance" ist ja nicht per se schlimm. NWR zelebriert einen zweistündigen visuellen Rausch, der wenigstens so viel Handlung mitbringt, um die Nervärsche und Kritiker zu beruhigen.
Wer den visuellen Stil von Drive und Only God Forgives gemocht hat, wird The Neon Demon vermutlich schon bestellt haben. Ansonsten gibt es für Freunde des raffinierten Horrorfilms hier eine ganz klare Kopf-&-Kino-Empfehlung. Auch falls sich das jüngste Kind für eine Karriere unter Heidi Klum & Co. entscheidet.
In diesem Sinne,
WattebällchenInNutellaSteckendesUndHeidiKlumZuwinkendes Cheerio und viel Spaß bei Eurer nächsten Laufsteg-Experience
Euer Rob
Trailer zu The Neon Demon
Quelle: YouTube / KochMediaFilmDE
Disclaimer: Die DVD wurde mir vom Verleiher Koch Media zur Verfügung gestellt.
Der Text ist nicht gesponsert und gibt ausschließlich meine ehrliche Einschätzung wieder.
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