(The Wolverine)
oder:
The Wolpertinger – Weg des Ablegers
Was
soll man eigentlich noch schreiben? Die x`te Comicverfilmung rasselt
gerade durch die Kinosäle und jeder Fan hofft, dass The Wolverine
angenehmer im Gedächtnis bleibt als der Story- , Effekt- und
Schauspieldurchfall X-Men Origins: Wolverine.
Im X-Men-Filmfranchise
ist der vorliegende Film nun schon das zweite Spin Off, zeitgleich
aber dritte Fortsetzung (zeitlich nach X-Men: The Last
Stand), aber auch Sequel eines
Prequels. Wenigstens auf dieser Ebene sind Comicverfilmungen also
vielschichtig.
Auch
kein Geheimnis: Wolverine – Weg des Kriegers
leitet direkt über in den 2014 erscheinenden Film X-Men:
Days of Future Past, welcher
inhaltlich den Missing Link zwischen X-Men: Erste
Entscheidung und X-Men:
The Last Stand darstellen
wird/soll/muss.
Verwirrt?
Völlig zu recht. Rein von der Story her gibt es so viele Brüche in
der Kontinuität, dass mittlerweile ein Reboot gerechtfertigt wäre –
ähnlich der Taktik im Star Trek
- Universum.
Aber
papperlapup. Wolverine – Weg des Kriegers
basiert auf einer Storyarc von 1982. Ein gewisser Lausbub namens
Frank Miller (Sin City, 300) steuerte damals die Zeichnungen bei. Ich für meinen
Teil steuerte eine Pressekarte bei um nun extra für Euch die
heroische Mär vom Wolperting...ähm...Wolverine zu erzählen...
Story
Logan [Wolverine]
rettet einem japanischen Offizier – Yashida – das
Leben...1945...in Nagasaki...vor einer Atombombe (!)...in einem vier
Meter tiefen, OFFENEN Bunkerloch (!!)...
Viele
Dekaden, fünf Verfilmungen und diverse Actionfiguren später, lebt
unser Held als Reinhold Messner – Klon in der kanadischen Wildnis,
bewohnt eine schnuckelige Singlehöhle mit fließend warm Urin und
hat Schuldgefühle wegen seiner Ex (zurecht, er hat Famke Janssen
durchbohrt, der Mistkerl!).
Von
Mutantin Yukio (kann den Tod von Menschen voraussehen;
Topfschnitt-Revival: Rila Fukushima) nach Tokyo geholt bietet ihm der
mittlerweile zum krebskranken Multimill...irgendwas gewordene,
Nagasaki-Survivor Yashida an, Wolverines Selbstheilungskräfte auf
sich zu übertragen. Begründung: Unsterblichkeit ist ein Fluch.
Logan lehnt erstmal ab. Trotzdem lassen seine Kräfte plötzlich
nach. SURPRISE!!!
Review
"Fick
Dich ins Knie, mein Bester!"
Und
mit dieser Quote aus der deutschen Fassung, wurde der Film auch schon
ausreichend rezensiert. Kurz zur Technik: Während man die
Kameraarbeit kaum bemängeln kann (alle Einstellungsgrößen werden
brav durchgeorgelt und mit langsamen Fahrten und zaghaften Zooms
untermalt) und der Schnitt routiniert wirkt (Schuss-Gegenschuss wie
aus dem Lehrbuch) darf man bei der Musik mal gepflegt neben die Couch
kübeln. Nicht etwa weil sie so schlecht wäre, aber weil sie genauso
08/15 daherkommt wie auch der Schnitt und die Kamera.
Die
Story hält smarte Oneliner, witzige Momente und melodramatisches
Löcher-in-die-Luft-Gestarre bereit – sprich alles was man für
eine nette Pyjamaparty auf einer Klassenfahrt benötigt, um mit 16 das
erste Mal bei seiner Klassenkameradin andocken zu können, nachdem
die Rasselbande sich mit zweieinhalb Whiskey-Diätcola völlig ins
Nirvana geschossen hat. Jeder Erwachsene, der sich auf Grund der
Trailer, Clips und wirklich coolen Poster vorab Hoffnungen auf einen
rauen, düsteren, Bad Ass – Wolverine gemacht hat wird früher oder
später ein ähnlich deprimierendes Aha-Erlebnis haben, wie zuletzt bei Iron Man 3.
Kein
Satz kommt ohne bedeutungsschwangeren Zoom, Bassgedröhne oder
Kunstpause im Text aus!
Wer
das 110min aushält, wird mit einem angenehmen Finale belohnt.
NUFF
SAID!
Fazit
Wolverine
– Weg des Kriegers
ist nicht Film den die Figur James Howlett alias Wolverine verdient hat. Wie schon damals in The
Punisher
(mit Thomas Jane) wird hier eine von Marvels zwiespältigsten und
martialischsten Figuren vor die Zelluloidhunde geworfen, um ein
massentaugliches Rating zu bekommen.
Nippon-Klischeè-Kitsch
statt Japan-Noir-Thrill.
The
Wolverine
hat sicherlich schöne Momente und wer es schafft VÖLLIG befreit von
jeglichen Erwartungen, in diesen Film zu gehen hat Glück gehabt und
sieht einen durchschnittlich guten Film, mit einem bodygebuildeten Hugh Jackman als
notorischem Torso-Nackedei.
In
diesem Sinne,
nagasakitunnelerkundendes
Cheerio und viel Spaß bei Eurem nächsten Film
Euer Robert
Euer Robert
Trailer
Wolverine
– Weg des Kriegers
125
Minuten
FSK
16
USA,
Australien, 2013
THE HONEST TRAILER
X-Men Origins: Wolverine
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