Donnerstag, 19. März 2015

Cinderella

OT: Cinderella | 105 Min | FSK 0
VÖ: 12.03.15 (Kino)
© Disney

Zalando: The Shoes, The Blues, The Bitches

Sehet da und freuet Euch, Ihr Lausemädchen und bübischen Bubis, denn Ihre verzaubernde Verzaubertheit, (Shopping)Queen Cinderella, macht sich bereit, Euch dröges Volk nun auf der Leinwand zu vermagifizieren - frei nach dem Märchen Aschenputtel und klammrig nach dem gleichnamigen Disney-Zeichentrickfilm Cinderella von 1950.

Ich möchte hier erst gar nicht anfangen, Kapitalismuskritik an der Mauseohrenschmiede zu üben, denn der Film ist primär ein Kinderfilm und was können die laufenden Meter, kleinen Prinzen-Kevins und Prinzessinnen-Schakkelinchens denn für die Raffgierigkeit eines Konzerns, dessen Gründer etwas zu konservativ war und deren Filmpolitik mehr Stöcker im Arsch hat als eine Buchhalterin bei dem Wörtchen "Kostenrückerstattung"? Regisseur Kenneth Branagh liefert mit Cinderella eine wenig originelle Variante der Aschenputtel-Thematik ab. Wer nur kräftig genug heult, bekommt was geschenkt und wer dem reichen Typen die Unschuldskulleraugen zeigt, bekommt geile Schuhe geschenkt. Die Gruppe siebenjähriger Mädchen vor mir war jedenfalls sichtlich mehr irritiert von mir als von den diversen Löchern und Plattitüden in der Story. Wenn Helena Bonham Carter als gute Fee ihren Zauberstab schwingt, leuchten Kinderaugen. Dass der exaltierte Sprech geradewegs aus dem Tagebuch einer 13-Jährigen zu stammen scheint, sorgt dafür, dass man sich als Erwachsener beherzt den Zauberstab in die Ohrmuscheln rammen möchte. Dafür können allerdings Darsteller wie Lily James alias Cinderella nichts. Ihre Aufgabe ist es letztendlich, ein recht simples Kindermärchen darzustellen wie Shakespeare. Das macht ein Stellan Skasgard als hinterfotzigerlistiger Großherzog eben routinierter als Richard Madden, der uns in diesem Film den Prinzen vorschummelt. Cate Blanchet als olle Stiefmuddi mit angedeutet dramatischer Vergangenheit ist irgendwie die interessanteste Figur des Spektakels. Egal wie süß Cinderella vor sich hinschnieft: Am Ende fragen sich alle über 18, was dieser fiesen, intrigante Frau passiert ist, die jetzt mit zwei Töchtern geschlagen ist, doof wie'n Meter Feldweg und auch nicht hübscher als eben der.

Cinderella hätte sich selbstverständlich trauen können, die Geschichte etwas anders anzugehen. Maleficient - Die dunkle Fee (Review) hat letztes Jahr bewiesen, dass es möglich ist, einem Disney-Märchenfilm durchaus eine spannende Komponente abzugewinnen. Dieser hier zieht es vor, zu einem aalglatten Abziehbild des 1950er-Films zu mutieren und im klebrig-süßen Einheitsbrei der Disney-Diabetes-Schmiede zu rühren bis die passenden Fans hängen bleiben.

Fazit
Cinderella ist ein visuelles Spektakel mit einer prächtigen Ausstattung, schöner Kulisse und verzauberten Kürbissen ... optisch von den Darstellern kaum zu unterscheiden. Mit 105 Minuten ist er sicherlich 10 Minuten zu lang geraten. Das interessiert kleine und große Disney-Fans natürlich nicht, weil die grauen Zellen vom Vorfilm Die Eiskönigin - Party-Fieber noch geFrozen sind.

Es ist ein Märchenfilm in Pastellfarben. Kinder haben Ihren Spaß und Erwachsene hoffentlich Whisky-Cola in der Dose dabei. Prost.

In diesem Sinne,
CinderellaDenGlasschuhAnDieBirneKloppendes Cheerio und bis zu Eurem nächsten Märchenfilm

Trailer zu Cinderella

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste